In der Orgelbaugeschichte gibt es einige Familien welche den Namen "VOIGT" tragen.
Anhand für die mitteldeutsche Betrachtung tritt nur die Familie aus Polleben / Eisleben ferner Halberstadt in Erscheinung.
Eine Anfrage im Stadtarchiv von Eisleben konnte uns auch keiner weiter helfen. Denn hier ist wohl nichts auffindbar.
Da eine Orgelbauwerkstatt aus großen Räumlichkeiten besteht, ist man in der Freistraße / Nussbreite bestens aufgehoben. So zogen die Voigts dorthin.
Welches heutiges Wohnhaus hat die wertvolle Geschichte inne? Auch wenn es heute andere Geschäfte / Wohnhäuser sind.
Anhand einiger Daten konnte über die Familie / Werkstatt noch keine genaue Rekonstruktion entstehen.
Nimmt man die enge Familie, so wurden Orgeln in der nahen Region (ca. 50 km) erbaut, repariert oder erweitert. Die Ausübung der handwerkliche Kunst fand von ca. 1800 bis ca 1936, statt.
Die erhaltenen u.g. Orte sind derzeit die uns bekannten "Aufstellungskirchen". Gern nehmen wir Ergänzungen vor.
Grob geschätzt sind ca. 50% im spielbaren Zustand.
Die Voigt-Linie aus Bad Liebenwerda (www.orgelbau.de) gehört geneologisch nicht dazu!!
Aus dem sächsischen Dorf, Mühltroff, im heutigen Vogtlandkreis befindent, reiste der ausgelernte Orgelbauer, Johann Gottlob Erdmann (* 08.04.1775 Mühltroff - † 29.08.1837 Wettin) nach Polleben. 1804 ist sein erster Orgelneubau gewesen.
Bereits sein Vater, der Lust- u. Kunstgärtner aus Plauen, Johann Gottlob (* 12.12.1732 Dresden - † 26.08.1818 Polleben), soll sich mit nach Polleben begeben haben. Sein Vater, Johann Michael Voigt (* um 1700 - † vor 1765) ist als Gärtner in Dresden und Schulpforte benannt und war nie Orgelbauer.
Gottlob Erdmann sein Bruder wurde ebenfalls Orgelbauer, Johann Christian Friedrich
(* 11.06.1777 Mühltroff - † 21.11.1835 Oberlosa).
Sein Sohn, Christian Friedrich
(* 04.12.1803 Oberlosa - † 23.08.1868 Igstadt) machte die Ausbildung bei seinem Onkel Gottlob Erdmann in Polleben. Er war ein vielbeschäftigter und angesehener Orgelbauer im Raum Nassau. Mit weiteren Abkömmlingen endete jedoch die Tradition 1992.
Sein Sohn, Friedrich Wilhelm (* 11.09.1810 Polleben - † 16.11.1886 Eisleben), übernahm die väterliche Werkstatt, da der Vater während des Orgelbaues in der Stadtkirche zu Wettin verstarb; wurde jedoch in Polleben beigesetzt. 1849 wurde die Werkstatt nach Eisleben verlegt.
Sein älterer Bruder, Gottlob (* 21.11.1797 Polleben - † 19.04.1865 Halberstadt), gründete in Halberstadt, 1824, seine eigene Werkstatt. Hieraus entstammt die Linie Richtung Stendal.
Ein weiterer Bruder war Wilhelm Ernst Julius Bruno (* 17.09.1838 Polleben - † nach 1890/91 Eisleben). Er baute meist nur Orgeln um. Im Adreßbuch von 1892 ist kein "VOIGT" mehr als Orgelbauer aufgezeichnet.
Ein weiterer, nicht näher in Erscheinung tretender Bruder war
Friedrich Wilhelm (* 19.03.1836 Polleben - † 10.03.1912 Bad Oeynhausen).
Dargestellte Orgeln sind noch nicht vollständig aufgelistet:
Umbauten: Hedersleben (1858); Trebnitz (1839);
weitere erhaltene Orgeln:
Voigt Polleben & Eisleben
Walbeck (1819); Trebnitz (Neubau/ Umbau); Hergisdorf; Quenstedt; Oberrißdorf (1858); Alsleben; Thaldorf; Ihlewitz (1846); Adendorf; Sieglitz; Rottelsdorf (1857); Helbra; Ermsleben-Sinsleben (St. Andreas); Priester; Stangerode; Ermsleben St. Sixtus (1860) Internet weisst HBS-Linie aus; Quenstedt; Adendorf (1860); Dederstedt (1849);
weitere nicht erhaltene Orgeln:
Voigt Polleben & Eisleben
Unterpeißen (1804-05); Beesenlaublingen (1816); Naundorf (1817); Ermsleben (1821-22); Strenznaundorf (1824); Trebitz (1828); Wimmelburg (1833); Sieglitz (1841); Belleben (1865); Arnstedt (1882); Petersberg (1857); Bösenburg (~1860); Elben (~1860): Räther (~1880); Dobis? (1843); Kirchedlau (1846); Sieglitz (1841);