virtuelle Präsentation der

Orgelbau-Anstalt von Wilhelm Rühlmann, Zörbig

mitteldeutscher Orgelbau 1842 - 1940


Familie RÜHLMANN

Die Rühlmanns


Die Orgelbauanstalt RÜHLMANN bestand fast 100 Jahre. Es verließen über 460 Orgelwerke (Umbauten eingerechnet) die Firma, wobei die meisten in irgendeiner Form noch existieren (Original, Ruine, Fragmente). Erweiterungen und große Umbauten werden durch ihn in späterer Zeit ebenfalls als neuen Opus geführt.

Nach 1915 nahm das ordnungsgemäße Führen der erbauten Orgeln stetig ab, deshalb sind ab diesem Zeitpunkt verstärkte Forschungen notwendig; noch weniger Informationen gibt es seit 1930.

Für eine intensive und vertiefende Recherche fehlt uns echt die Zeit und das Gut, diese Schriften lesen zu können. Wir dürfen hier aber kurze Anhaltspunkte geben und hoffen auf sehr freundliche Unterstützung, uns etwas Wichtiges und Interessantes aus den Kirchenbüchern zukommen zu lassen. Nachfolgende Geburtsdaten sind nur rechnerisch ermittelt und können sich auch im Zeitraum +/- bewegen.

Derzeit haben wir die Rühlmann - Stammeltern um 1751 ermitteln können. Johann Gottfried Rühlmann aus Schnellroda/ Thüringen  ⚭ Gertraude Rühlmann, geb. ?? aus ??. 

Ihnen wurde am * 05.12.1774 Schnellroda - † 28.01.1832 Schnellroda) der uns bekannte Sohn August geboren. Er verehelichte sich im Jahre 1808 mit der ebenfalls aus Schnellroda stammenden Sophia Charlotte Penzkin   ||   Penzke. Ihr Vater August Gottlob soll dem Traubuch nach, ebenfalls aus Schnellroda stammen. Weitere familiäre Zusammenhänge sind uns vorerst nicht bekannt, oder für uns nicht lesbar.

Die Wurzeln der Rühlmanns, einst aus Schnellroda stammend, waren mit musikalischen Fähigkeiten ausgestattet. Die Orgelbautradition begann 1846 mit Friedrich Wilhelm Rühlmann (* 01.06.1812 Schnellroda - † 25.10.1878 Wettin). Er wurde in Schnellroda bei Querfurt (damals Thüringen) geboren und wuchs hier als Einzelkind (?) auf. 

Vor seiner Heirat am ⚭ 24.04.1842 wohnte er mit seiner Zukünftigen, Caroline Emilie Schmidt (* 27.10.1817 Sandersdorf - † 08.03.1900 Zörbig) aus Sandersdorf, bereits in Kütten, Nähe der Kirche. Die Beiden wurden allhier in der Kirche zu Kütten getraut.

Das Paar wurde mit 6 Kindern beschenkt.

Die Literatur weiß zu berichten, dass sein Lehrmeister “Christian Moritz Baumgarten” war. Baumgarten war von 1838-1840 Orgelbauer in Merseburg, 1841-1863 Orgelbauer in Zahna. Mit dem Aufbau der Walcker-Orgel in Boston (1863) verzog er mit der Familie und seinem Bruder dorthin und verblieb in Boston.

Friedrich Wilhelm schaffte es bei Baumgarten bis zum Geschäftsführer. So legte er seine Meisterprüfung im Orgelbau ab und machte sich 1842 in Zörbig selbstständig. 

Warum gerade Zörbig?Diese Stadt beherbergte bereits in den Jahren zuvor namhafte Orgelbauer - mitteldeutsche Orgellandschaft - und war im 18. Jahrhundert Residenzsitz der Herzöge von Sachsen-Merseburg.
Von 1842 bis 1866 verließen unter der Führung von Friedrich Wilhelm gerade 6 Orgeln die Rühlmann - Werkstatt. 
Da er bereits vor 1866 schwer Krank war, übernahm sein Sohn Wilhelm die Geschäftsführung. Sein Vater verstarb auf dem Weg von Neutz nach Wettin und wurde in Zörbig beigesetzt.

Die Geschäftsführung übernahm sein Sohn Wilhelm sen. (* 06.12.1842 Zörbig - † 08.11.1922 Zörbig) bereits im Jahre 1866, da sein Vater schwer krank war. Sein Bruder, Georg Theodor, (* 19.12.1847 Zörbig - † 06.05.1910 Zörbig) stand immer im Hintergrund und war ebenfalls beim Vater und bei Johann Friedrich Ladegast (* 30.08.1818 Hochhermsdorf - † 30.05.1905 Weißenfels), Weißenfels, in der Lehre. Bei Dornitz entstand die erste Orgel des Sohnes. Auf Anregung durch seinen Altmeister Ladegast unternahm Rühlmann 1869 und 1871 zwei größere Reisen nach Livland (Baltikum) Hierbei lernte er eine große Anzahl von fremden Orgeln kennen. 1879 ging es nach Frankreich, um dort große Orgelwerke sich anzusehen.
Als einer der ersten Orgelbauer in Deutschland wandte er die Pneumatik an
Firmengeschichte

Nachdem er im Auftrage Ladegast den op. 12 nach LOHSA lieferte, fand er dort seine spätere Frau. 1872 heiratete er sie in Lohsa. Leider hielt das werte Glück nicht lange. Nach zwei geborenen Töchtern starb die Mutter / Ehefrau. 

Am 11.11.1880 heiratete er die gut begüterte Johanne Concordia Deißner (* 15.02.1844 Zörbig - † 22.02.1910 Zörbig) . Dies wird auch der Grund gewesen sein, als er nur 3 Jahre später das neue repräsentative Anstaltsgebäude in der Radegaster Straße bezog.

Mit 3 Kindern wurden das Paar gesegnet.

Als Nachfolger stand Wilhelm jun. (* 12.03.1882 Zörbig - † 11.09.1964 Zörbig) ab 1922 fest. Der geschichtsbewusste Rühlmann war großbürgerlich, humorvoll und führte ein glückliches Familienleben ohne irgendwelchen Schnickschnack. Aber mit der aufkommenden Kirchenbürokratie und Kämpfen bei Verhandlungen hatte es Wilhelm Rühlmann jun. nicht so. Er war Genießer statt Kämpfer!
Leider hatte er eine schwere Zeit zu überwinden - Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg waren entscheidend. Aber vorher hatte er allerhand mit dem Orgelsachverständigen Willi Strube zu kämpfen. Er hatte mit Anteil an dem Niedergang des Zörbiger Orgelbaus.
Bereits 1932 musste die Belegschaft verkleinert werden. So ging z.B. der Toningenieur Herbert Bohnstedt zu Paul Rother nach Hamburg.
Wilhelm Rühlmann, Chef, war im Ersten Weltkrieg Hauptmann auf der Sinai-Halbinsel und im Zweiten Weltkrieg Major in Norwegen und Italien. Zu Hause führte seine Schwester
Anna Rühlmann  (* 24.04.1885 Zörbig - † ?) mit einigen verbliebenen Mitarbeitern, meist tüchtige Rentnern, den Betrieb fort. 

Am 31.12.1940 stellte Anna Rühlmann den Betrieb vorläufig ein.

Seine Frau Maria Elisabeth, geb. Junge (* 22.11.1898 Freywalde - † 14.08.1982 Bitterfeld), heiratete Wilhelm jnr. am 01.10.1923, vermutlich in Zörbig.



Nach kurzer Krankheit starb Wilhelm am 11.09.1964 in seiner geliebten Heimatstadt Zörbig.

Als Nachfolger stand Wilhelm jun. (* 12.03.1882 Zörbig - † 11.09.1964 Zörbig) ab 1922 fest. Der geschichtsbewusste Rühlmann war großbürgerlich, humorvoll und führte ein glückliches Familienleben ohne irgendwelchen Schnickschnack. Aber mit der aufkommenden Kirchenbürokratie und Kämpfen bei Verhandlungen hatte es Wilhelm Rühlmann jun. nicht so. Er war Genießer statt Kämpfer!
Leider hatte er eine schwere Zeit zu überwinden - Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg waren entscheidend. Aber vorher hatte er allerhand mit dem Orgelsachverständigen Willi Strube zu kämpfen. Er hatte mit Anteil an dem Niedergang des Zörbiger Orgelbaus.
Bereits 1932 musste die Belegschaft verkleinert werden. So ging z.B. der Toningenieur Herbert Bohnstedt zu Paul Rother nach Hamburg.
Wilhelm Rühlmann, Chef, war im Ersten Weltkrieg Hauptmann auf der Sinai-Halbinsel und im Zweiten Weltkrieg Major in Norwegen und Italien. Zu Hause führte seine Schwester
Anna Rühlmann  (24.04.1885 Zörbig - † ?) mit einigen verbliebenen Mitarbeitern, meist tüchtige Rentnern, den Betrieb fort. 

Am 31.12.1940 stellte Anna Rühlmann den Betrieb vorläufig ein.


Seine Frau Maria Elisabeth, geb. Junge (* 22.11.1898 Freywalde - † 14.08.1982 Bitterfeld), heiratete Wilhelm jnr. am 01.10.1923, vermutlich in Zörbig.


Nach kurzer Krankheit starb Wilhelm am 11.09.1964 in seiner geliebten Heimatstadt Zörbig.

Albrecht Rühlmann (* 18.03.1927 Zörbig - † 26.09.2015), wollte gern Orgelbauer werden. Er musste bereits mit 16 Jahren zum Arbeitsdienst, 1944 zur Wehrmacht und 1945 kam er in russische Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr aus Sibirien war an einen Neuanfang in Zörbig nicht mehr zu denken. Der Vater hatte ein Augenleiden welches zur Erblindung führte. Der Stamm der “Rühlmänner” war im Krieg gefallen und außerdem hatte er keine Berufsausbildung. Sein Vater hatte gute Beziehungen zum Orgelbauer KLAIS nach Bonn. So fing er dort an, und beendete in vierter Orgelbauergeneration seine Lehre frühzeitig, am 08.09.1952. Aus gesundheitlichen Gründen musste er seinen geliebten Beruf aufgeben.

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